Projekt Beschreibung

Interview mit Dietmar Kuhl, Autor von Reutlinger Regional-Krimis

 „Charakterköpfe – das ist die Stärke von Reutlingen!“

 Dietmar Kuhl ist ein Kopf für Reutlingen – und was für einer! Der Autor von Regional-Krimis ist 2,02 Meter groß und ein wohnt seit seiner Geburt an in der Achalm-Stadt. Hier verrät er uns, was ihn an Reutlingen und der Region fasziniert.

Dietmar, Du porträtierst in Deinen Krimis viele Reutlinger. Woher kommt diese Vorliebe?

Ganz einfach: Meiner Meinung nach liegt die Stärke von Reutlingen in der unglaublichen Zahl an originellen und irgendwie sympathischen Typen, die wir hier haben. Ich kenne kaum eine andere Stadt, in der es so viele Charakterköpfe gibt. Vielleicht liegt’s ja an unserem speziellen Klima… (lacht)

Was zeichnet für Dich die Atmosphäre der Stadt aus?

Dietmar Kuhl: Reutlingen ist zwar ordentlich groß, aber trotzdem familiär. Du kannst hier auf Schritt und Tritt Menschen kennen lernen. Wer neue Bekannte gewinnen will, hat’s bei uns nicht schwer. Denn ich bin überzeugt davon: Die Reutlinger sind sehr extrovertiert.

Wie bitte? Uns Reutlingern wirft man doch so oft vor, wir seien wortkarg und verschlossen…

Dietmar Kuhl (lacht): Ach was, das sind doch bloß Vorurteile. Ich hab von meiner Mutter gelernt, dass man mit den Leuten schwätzt, wenn man durch die Stadt geht. Und siehe da: Mir begegnen überall freundliche, positive und gesprächige Menschen!

 Woher kommt dann dieses Vorurteil von den verschlossenen Reutlingern?

Dietmar Kuhl: Das weiß ich nicht, weil ich selbst nicht so viele grantlige Reutlinger kenne. Aber Spaß beiseite: Vielleicht waren die Reutlinger früher mal verschlossener. Inzwischen herrscht hier eine große Offenheit – und das macht einen wichtigen Teil unserer Lebensqualität hier aus. Deswegen bin ich von den Köpfen für Reutlingen so überzeugt: Wir sind auf dem besten Weg, die Reutlinger Offenheit bekannt zu machen!

Ein bisschen mehr Lebendigkeit täte uns schon gut. Manchmal hat man das Gefühl, dass ab 20 Uhr die Gehsteige hochgeklappt werden…

Dietmar Kuhl: Ja, da ist schon was Wahres dran. In der Innenstadt gab’s ja einige Ansätze für eine lebendige Kneipen-Kultur. Das es dabei auch mal lauter zuging, hat manche Anwohner aufgeregt. Was ich sehr gut verstehen kann. Ergebnis: Man ist nach langer Zeit dagegen vorgegangen. Da war dann wohl die Frist verstrichen, in der man hätte eine elegante Lösung finden können. Was für ein Blödsinn – wie wollen wir so attraktiv für junge Leute werden? Auch ich wohne direkt hinter einer Shisha-Bar. Da geht es  manchmal laut zu. Aber es lässt sich regeln, wenn man mit dem Eigentümer, und das ist wichtig, spricht . Woher soll er wissen, dass die Nachbarn sich über den Lärm und Müll ärgern, wenn keiner mit ihm redet. Meine Erfahrung: Wir müssen alle etwas toleranter werden und miteinander reden, dann wird unsere Stadt lebendiger – und das tut uns allen gut.

In Deinen Krimis sind es Morde, die für Hochspannung in Reutlingen sorgen. Was macht unsere Stadt und Region im Alltag spannend?

Dietmar Kuhl: Reutlingen war für mich schon als Kind eine besondere Stadt. Im Geschichtsunterricht habe ich gelernt, dass die Reutlinger ein ausgesprochen wehrhaftes Völkchen waren. Mich hat fasziniert, das die Bürger 1377 in der Schlacht von Reutlingen eine mächtige Zahl an stolzen Rittersleut besiegt haben. Wenn Du in die Stadt gehst und die Reste der Stadtmauer siehst und vor allem die Marienkirche, dann ist diese Geschichte bis zum heutigen Tag sehr lebendig. Das prägt die Bürger: Die Reutlinger sind tapfer und fleißig. Die können was auf die Beine stellen, wenn sie denn wollen!

 

Mehr zu Dietmar Kuhl als Krimi-Autor unter:
http://www.oertel-spoerer-verlag.de/shopware.php/sViewport,search/sSearch,Kuhl#.WUt7D8b5xuU

Sein Aktueller Krimi heißt „Der Tote in Uniform“ (Verlag Oertel + Spörer, 10,95 EUR). Das Buch erzählt von vielen Charakterköpfen aus Reutlingen und Region, von einem mysteriösen Fund auf der Schwäbischen Alb und einer Geiselnahme. Zudem erfährt man bei der Lektüre viele spannende Details aus der jüngsten Zeitgeschichte. Hochspannung ist garantiert, Schmunzeln genauso.